Wie funktioniert die Kabel-Technologie?
Die Digitalisierung der Kabel-Technologie sorgt dafür, dass man heute über den vorhanden Kabelanschluss nicht nur Fernsehen empfangen sondern auch Kabel-Internet und Kabel-Telefonie nutzen kann.
Rund 70 Prozent aller Haushalte in Deutschland steht ein Kabelanschluss zur Verfügung. Bis vor einigen Jahren konnte das Kabelnetz nur analoge Fernseh- und Radiosignale übertragen. Außerdem gab es ein Monopol, so dass nur die Deutsche Telekom Kabelfernsehen anbieten konnte. Infolge einer Liberalisierung agieren seit 2000 mehrere Anbieter auf dem Markt. Zu den großen Unternehmen gehören derzeit Kabel Deutschland, Kabel BW, Unitymedia und Tele Columbus. Kabel Deutschland ist in 13 von 16 Bundesländern vertreten. Kabel BW hingegen nur in Baden-Württemberg. Für Kunden in Nordrhein-Westfalen und Hessen steht Unitymedia zur Verfügung.
Digitales Kabelfernsehen wird in der Fachsprache auch DVB-C genannt. Die Abkürzung steht für Digital Video Broadcasting – Cable. Das Kabelnetz (rund 400.000 Kilometer Kupfer-Koaxil-Kabel) schickt auf bestimmten Frequenzen Videosignale vom Sender zum Empfänger. Früher wurden ausschließlich die Frequenzbereiche von 42 bis 302 MHz genutzt. Das Hyperband ermöglicht es hingegen, auch die Frequenzbereiche zwischen 302 und 446 MHz zu nutzen. Eine erneute Erweiterung auf maximal 882 MHz sorgt für zusätzliche Programme und lässt Raum für weitere Dienste.
Im Gegensatz zum Empfang per Antenne (DVB-T) ist die Nutzung von Kabelfernsehen in der Regel kostenpflichtig. Für den Empfang braucht man als Empfänger eine Kabelanschlussdose und einen sogenannten Receiver. Dieser dekodiert die Fernsehsignale. Mittlerweile gibt es TV Geräte, die einen solchen Receiver gleich mit eingebaut haben. Hierbei handelt es sich im einen Tuner. Ein externes Empfangsgerät wird hingegen Set-Top-Box genannt.
Durch die Digitalisierung des Kabelnetzes ergeben sich für den Endverbraucher enorme Vorteile. Das digitale Kabelnetz sorgt unter anderem für eine verbesserte Bildwiedergabe mit höheren Auflösungen, so dass HDTV gar kein Problem mehr darstellt. Darüber hinaus kann man durch den digitalen Empfang die Wiedergabe zeitlich steuern, so dass der Nutzer Fernsehsendungen zeitversetzt ansehen kann (Time-Shift).
Neben hochauflösendem und zeitversetztem Fernsehen nutzen immer mehr Haushalte den Kabelanschluss außerdem zum Surfen im Internet. Gerade das Kabel-Internet ist für Haushalte sehr gut geeignet, die kein DSL empfangen können. Auch das Telefonieren ist mit einem Kabelanschluss möglich. Grundvoraussetzung hierfür ist ein Kabelanschluss, der rückkanalfähig ist. Schließlich müssen beim Surfen und Telefonieren Signale auch gesendet und nicht wie beim Fernsehen nur empfangen werden. Die sogenannten Tripple Play Systeme werden eigentlich von allen Kabelunternehmen angeboten.